Als einige Mantinghäuser begeistert von einer Volksmission im benachbarten Verlar zurückkamen, wollten sie so etwas auch bei sich im Ort haben. Doch der damalige Vikar Heising dämpfte die Begeisterung: In der alten Kapelle sei das unmöglich. „Dann lassen Sie uns doch eine neue Kirche bauen“, antwortete einer spontan. „Herr Vikar, fangen Sie an zu sammeln.“ Das tat der Vikar mit Erfolg. Kürzlich feierte die Pfarrvikarie St. Antonius Einsiedler nun das 100-jährige Bestehen ihrer Kirche.
Foto: Kirche, Mantinghausen - Josef Schniedermeier
Mit einem festlichen Hochamt hat die Gemeinde den 100. „Geburtstag“ ihrer Kirche gefeiert, die dabei gut gefüllt war – Anlass für den stellvertretenden Generalvikar Thomas Dornseifer trotz häufig leerer werdender Kirchen von einem „Zeichen des Aufbruchs“ zu sprechen. „Ein lebendiger Ort des Glaubens“ sei die Kirche in ihrer 100-jährigen wechselvollen Geschichte gewesen. Bis heute werde in ihr der Glaube weitergegeben, so Dornseifer. Pfarrer Ekkehard Remmel sagte, er hoffe, dass auch für künftige Generationen die Kirche ein Ort zum Kraft holen bleibe. Zur Erinnerung an das Jubiläum pflanzte die Gemeinde eine Eiche neben der Kirche und versah sie mit einer Gedenktafel.
Foto: Kirche, Mantinghausen - Josef Schniedermeier
Dem Einsatz der Bevölkerung war es zu verdanken, dass die Kirche in Mantinghausen in nur sieben Monaten gebaut werden konnte. Am Allerheiligenfest 1909 wurde dann in der Kirche der erste Gottesdienst gefeiert, auch wenn noch Kirchenbänke, Glocken und Orgel fehlten. „Gott dem Herrn sei Dank, dass der Bau ohne Unfall abgegangen ist“, schrieb der Vikar in die Chronik. 52000 Mark einschließlich Inventar betrugen die Kosten für den Bau der Kirche. Zusammen gekommen war das Geld übrigens nicht nur durch Spenden der Mantinghäuser, sondern auch durch eine Sonntagskollekte in allen Kirchen des Bistums Paderborn.
Bericht aus dem Jahre 2009: Der Dom : „Lassen Sie uns eine Kirche bauen“