Foto: Walter Drexelius.
„Ich begrüße Euch, alle Lebenden, und freue mich, dass Ihr heute hierher auf den Friedhof gekommen seid, um über mich, den TOD, und über Eure Toten nach zu denken. Ich möchte mich Euch kurz vorstellen und Euch etwas über mein Wohlbefinden erzählen.
Ich, der TOD, bin nicht so alt, wie die Menschheit. Euch hat Gott fürs Paradies geschaffen, mich aber erst bei Eurer Vertreibung aus dem Paradies, als ER zu Adam sagte: „Staub bist du und du wirst wieder zu Staub“ (Gen. 3,13). Seitdem habe ich alle Hände voll zu tun. Jeden Tag werde ich von meinem Chef im Himmel auf die Erde geschickt, um Seelen abzuholen.
Was ich überhaupt nicht leiden kann, das ist das Geschäft mit dem Tod. Ich könnte Euch darüber ein langes Lied singen, wie die Menschen sterben. Die meisten wehren sich mit allen Mitteln gegen den Tod, die anderen sehnen ihn herbei. Ich erinnere mich an einen Kranken, der seine Kinder gebeten hat ihn zu wecken, damit er seine Todesstunde nicht verschlafe.
Sehr geehrte Gemeinde!
In den letzten Jahren geht es mir, dem Tod, gar nicht gut! Stellt Euch vor: Die modernen Menschen betrachten mich nur als ein „ungelöstes medizinisches Problem.“
So verkennen sie den eigentlichen Sinn meiner Existenz oder ignorieren mich sogar. So sagte der amerikanische Regisseur Woody Allen: „Ich fürchte mich nicht vor dem Tod, ich will nur nicht dabei sein, wenn es so weit ist.“
Ganz anders verhielten sich die biblischen Menschen: Ijob hatte vor mir, dem Tod, keine Angst: „Ich weiß, mein Erlöser lebt“, rief er (Ijob 19,1). Ja! Die gläubigen Menschen sehen mich, den Tod, als eine Leiter zum ewig glücklichen Leben im Himmel.
Gut hat diese Menschen der Verfasser des Buches der Weisheit beschrieben: „Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand… In den Augen der Toren sind sie gestorben, ihr Heimgang gilt als Unglück, sie aber leben in Frieden (3,1-2). Der Gerechte geht in Gottes Ruhe ein“. (4,7)
Der Apostel Paulus hat den Glauben der Christen auf den Punkt gebracht: „Unsere Heimat ist im Himmel“ (Phil 3,20). „Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen, kein Herz kann begreifen, was Gott denen bereitet hat, die IHN lieben.“ (1 Kor 2,9)
Darum sagte die kleine Theresia von Lisieux, die ich ganz jung holen musste: „Nicht der Tod wird mich holen, sondern Gott“.
Verständlicherweise haben die Gläubigen keine Angst vor mir, dem Tode. Der hl. Franziskus bezeichnete mich, den Tod, als seinen Bruder. Das hat mich richtig gefreut!
Und ich will, dass mich alle Menschen so betrachten: nicht als Feind, vor dem sie Angst haben müssen, sondern viel mehr als Freund und Bruder, der sie zu Gott in die ewige Glückseligkeit führt. Ich bin doch für euch Menschen nur eine Fähre zum anderen Ufer des Lebens; ich bin nur ein Sprungbrett zur Auferstehung. Dies hat euch ja Jesus Christus gelehrt und selber gezeigt. ER ist die Auferstehung und das Leben. Wer an IHN glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt (Joh 11,24).
Auf diese Weise wurde auch die Stunde meines Todes bestimmt: Ja, die Auferstehung ist für mich, den Tod, tödlich. Ja, ich, der Tod, weiß, dass ich sterben werde. Und: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage ( Offb. 21,4 ), sondern das neue Paradies im Himmel, Das alles weiß ich, der Tod.
Wisst Ihr das auch?“
Seit September 2014 sind wir eine Gruppe der katholischen Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus Scharmede.
Zurzeit sind wir 11 ehrenamtlich engagierte Leiterinnen und Leiter und Pastor Rainer Vorsmann, der in unserer Gemeinde für die Jugendarbeit zuständig ist.
Die Gründungszeit unserer Kirchengemeinde geht auf das Jahr 1777 zurück. Fürst-bischof Wilhelm Anton von Paderborn gab die Erlaubnis zum Bau einer kleinen Kapelle. Es war ein Fachwerkbau. Ab 1777 wird von einem Gottesdienst durch die Geseker Patres berichtet. Es war aber nur ein eingeschränkter Gottesdienst möglich. Ab 1782 wurde hier regelmäßig Sonntagsgottesdienst gehalten.
Die Mutterkirche von Verlar war aber weiterhin die St. Martin-Pfarrkirche in Hörste. Schulvikar Tegethoff veranlasste im Jahre 1856 den Bau eines massiven Gebäudes. 1858 wurde das Kirchenschiff und der Turm aus den Gesekern Bruchsteinen (Kalksand-stein) fertiggestellt. Im Jahre 1884 erhielt die Vikariestelle Verlar das Recht der eigenen Vermögensverwaltung. Damit wurde der Ablösungsprozess von der Mutterkirche in Hörste eingeleitet. Vikar Josef Klenke führte im Jahre 1902 den zweiten sonntäglichen Gottesdienst ein und konnte im folgenden Jahr die erste Taufe in unserer Dorfkirche spenden. Seit 1908 wurde die Feier der Erstkommunion in der Filialkirche abgehalten und im Jahre 1920 bewegte sich zum ersten Mal die Fronleichnamsprozession durch das Dorf. Die Abpfarrung (Trennung) von Hörste wurde im Jahre 1922 gegen eine Ab-findungssumme in Höhe von 21.000 Mark genehmigt. Der Realwert betrug 350 Mark. Nunmehr fanden alle kirchlichen Feiern und Amtshandlungen in der Dorfkirche statt. Der Patron der Kirche ist der Hl. Franziskus-Xaverius.
Im Jahre 1932 wurde die Taufkapelle gebaut und der Durchbruch von der Sakristei zur Kanzel vorgenommen.
1955 bekam unsere Kirche 3 neue Glocken. Dazu wurde ein neuer Glockenstuhl im Werte von 1.950 DM errichtet. Insgesamt wurden 16.000 DM benötigt.
Es ist alles durch milde Gaben zusammengebracht worden. Es war für manche ein großes Opfer. Aber nun freut sich die Gemeinde über ihr gut funktionierendes Geläut.
In den Jahren 1962 bis 1964 wurde unsere Kirche von Außen und Innen renoviert. Zusätzlich wurde eine neue Sakristei gebaut.
Am 1. Juni 1978 fand die Umpfarrung unserer Kirchengemeinde statt. „Die Filialkirchen-gemeinde (Pfarrvikarie mit eigener Vermögensverwaltung) St. Franciscus Xaverius, Verlar, bisher der Pfarrgemeinde St. Martin, Hörste, zugehörig, wird in die Katholische Pfarrgemeinde St. Bartholomäus, Verne, „umgemeindet.“
In den Jahren 1978/79 fand eine weitere Renovierung unserer Kirche statt. Danach wurde der Kirchplatz gemeinsam mit der Stadt Salzkotten neu gestaltet.
Am 15. Februar 1987 wurde unser neues Pfarrheim eingeweiht. Für über 100.000 DM wurde Eigenleistung erbracht. Es dient den kirchlichen Vereinen und Verlarer Gruppen als Versammlungs- und Veranstaltungsort.
Am 1. Advent des Jahres 2005 wurde mit einem feierlichen Gottesdienst in der Scharmeder Schützenhalle die Errichtung des Pastoralverbunds Heder-Gunne-Lippe gefeiert. Zu diesem Verbund gehören die Gemeinden Verne (Mutterkirche), Holsen, Verlar, Mantinghausen, Thüle und Scharmede. Der Priestermangel und der Verlust des Glaubens in unserer Gesellschaft machen die Gründung von Pastoralverbünden notwendig.
Nach über 30 Jahren fand im Jahre 2010 eine notwendig gewordene Außenrenovierung unserer Kirche statt.
Die Innenrenovierung erfolgte im Jahre 2012.
Im Jahre 2013 wurde gemeinsam mit der Stadt Salzkotten der Kirchplatz neu gestaltet. Eine Brunnenanlage mit dem Hl. Franziskus und einer Sitzgruppe verschönern seitdem unseren Kirchplatz.
Seit dem 29. Juni 2014 gehört die Kath. Kirchengemeinde St. Franziskus-Xaverius Verlar dem neu errichteten Pastoralverbund (Pastoraler Raum) Salzkotten an. Leiter des Pastoralverbundes ist Pfarrer Martin Beisler.
Verlar, Okt. 2014
Helmut Fischer