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Kirchengeschichte: Pfarrkirche St. Georg Oberntudorf
1127 werden Ort und Kirche erstmalig in alten Schriften erwähnt und seit 1231 existiert eine eigene Pfarrei. Es ist eine der ältesten Kirchen des Paderborner Landes und im romanischen Stil errichtet. Vermutliche Erbauer sind die Edelherren von Büren. Am 18. Februar 1394 geht das Patronat an die Familie von und zu Brenken über.
Durch einen Blitzschlag wird die Kirche am 10.08.1659 eingeäschert. Ferdinand von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn, lässt sie 1663 wieder aufbauen.
1937 wird die Kirche durch einen seitlichen Anbau nach Plänen des Paderborner Architekten Josef Lukas unter dem Pfarrer Johannes Zapfe erweitert. 1938 wird die neue Orgel eingeweiht und neue Kirchenbänke werden angeschafft.
Im Juli 1940 entsteht das Christkönigsgemälde über dem neuen Hochaltar.
Im Juli 1989 ist Baubeginn für ein Pfarrheim, das im April 1990 offiziell als „Arche“ durch Domkapitular Dr. Heribert Schmitz eingeweiht wird. In den Jahren 1991/92 wird der Chor der alten Kirche als Kapelle für den Wochentags-Gottesdienst gestaltet.
1997/98 findet eine weitgehende Innenrenovierung der Kirche mit Umgestaltung des Altarraumes statt.
Namenspatron der Kirche ist der Heilige Georg,der Drachentöter, Gedenktag ist der
23. April.
Die Gemeinde verehrt den Heiligen Rochus. Ihm zu Ehren findet jedes Jahr im August die Rochusprozession statt. Sein Gedenktag ist der 16. August.
Die Gebeine des Heiligen Rochus werden in einer Seitennische in der Kirche aufbewahrt.
Besondere Sehenswürdigkeiten in der Kirche sind zum einen eine Pieta (um 1650), sowie
ein Standbild des Heiligen Georg, Ritter und Drachentöter, um 1680.
Weitere Holzfiguren vervollständigen die Innenausstattung, daneben eine lebensgroße
Figur der Heiligen Maria.
Der Kreuzweg ist aus dem Jahre 1956, angefertigt aus Holz von dem Bildhauer Philipp
Müller aus Heppenheim.
Sehenswert sind ebenfalls Kragsteine über dem rechten Eingangsportal, mit Löwen,
Christus und den 10 Jungfrauen.
1853: Abbruch einer Vorgängerkirche und Bau der heutigen in Plänerkalkstein errichteten neugotischen Hallenkirche
1127: |
Urkundlich sind die Anfänge von Niederntudorf und Oberntudorf gleich. Im Jahre 1127 wird Tudorf gleich dreimal urkundlich erwähnt. In der ältesten dieser Urkunden, von Bischof Heinrich II von Paderborn vom 17.05.1127, bei der es um ein Tauschgeschäft ging, wird eine "ecclesia (= Kirche) in Tviste et Thuithorp" erwähnt. Ein Mitglied einer Tudorfer Adelsfamilie mit Namen " Altmar de Thuithorp" tritt als Zeuge auf. |
1256: |
In einem Vergleich des Klosters Böddeken ist erstmals von einem "Dorf" Tudorf (villicacio Tudorp) die Rede. |
1278: |
Die Unterscheidung zwischen Niederntudorf und Oberntudorf wird schon recht früh durch eine Urkunde der Äbtissin Ermgard von Böddeken vom 01.05.1278 bekannt (Thudorp superior und Thudorp inferior). Immer wieder werden Vertreter Tudorfer Adelsfamilien genannt. Z.B. 1227 ein Ritter Bernhardus de Tuishorp und zwischen 1327 und 1343 Conradus de Tudorpe, dessen Siegel, "ein Helm mit zwei Büffelhörnern", im Wappenbuch des Staatsarchives Münster als Bild überliefert wurde. Dieses Motiv diente den beiden Gemeinden als Vorlage für Ihre heutigen Gemeindewappen. |
Der reichste Grundherr in der Niederntudorfer Gemeinde war das Domkapitel zu Paderborn. Im Lagerbuch von 1673 wurden 18 eigengehörige Höfe und Kotten gezählt. Das ältestes Wohnhaus Niederntudorfs (Altpastauers) stammt aus dem Jahre 1653.
In unserer Gemeinde sind z. Zt. ca. 40 Messdiener tätig. Wir haben Ministranten und Ministrantinnen im Alter von 9-70 Jahren, die das ganze Jahr über ihren Dienst am Altar verrichten.
Messdiener gibt es in der Kirche seit etwa 800 Jahren. Sie vollziehen einen wichtigen liturgischen Dienst stellvertretend für die Gemeinde in der Eucharistiefeier. Die Ministrantinnen und Ministranten tragen dazu bei, dass der Gottesdienst besonders feierlich wird.
Jüngere Messdiener treffen sich regelmäßig in Gruppenstunden, wo sie auch basteln und spielen.
Für alle Messdiener finden auch Fahrten oder besondere Events statt. Diese Angebote stehen auch allen anderen Kindern zur Verfügung.
Aktiv und engagiert sind Frauen in unserer Gemeinde ehrenamtlich unterwegs und versuchen, verborgene Not zu entdecken, den Menschen zuzuhören und zu helfen. Kranke, alte und einsame Menschen sind ihnen dabei genauso wichtig wie junge Familien. Oft führen schon kurze Gespräche zu Ermutigung und Hoffnung.
Die Caritaskonferenz St. Marien engagiert sich schwerpunktmäßig in drei Bereichen.
Es zeigt sich, dass die CARITAS-Arbeit immer vielfältiger wird. Weitere Helfer/innen erleichtern und bereichern die ehrenamtliche Arbeit, bringen neue Ideen und können durch ihr Engagement die Hilfen für die Mitmenschen weiter optimieren.
Ansprechpartnerin in St. Marien:
Irmtraud Trachternach Tel. 8360
Die kfd ist eine Gemeinschaft von Frauen, die bereit sind, ihre Verantwortung in Familie und Beruf, in Kirche und Gesellschaft wahrzunehmen. Sie ist offen für Frauen aller Altersstufen und Lebenssituationen.
Wichtig sind frauenspezifische Themen und Fragen zur Stellung der Frau in Gesellschaft und Kirche.
Zum Programm der kfd unserer Gemeinde gehören Besinnungstage und Gesprächsabende, Wallfahrten und wöchentlich Heilige Messen, die von Frauen mitgestaltet werden, aber auch Studienfahrten.
Darüber hinaus werden gemeinschaftliche Aktivitäten angeboten, wie Radtouren, Sportgruppen, Museumsbesuche, u. a. m.
Das aktuelle Programm ist den 14-tägig in der Kirche ausliegenden Pfarrnachrichten zu entnehmen.
Das Programm geht den einzelnen Mitgliedern durch die Helferinnen zusammen mit der Mitglieder-Zeitschrift „Junia“ zu.
Aktuelle Ankündigungen, Berichte über Aktionen und Fotos sind außerdem zu finden auf den Seiten der kfd St. Marien auf: salzkotten.kfd-paderborn.de
Mehr zum Diözesanverband der kfd und zum Bundesverband der kfd
Ansprechpartner in St. Marien
Susanne Horstmann-Kohlenberg Tel. 3417
susanne.horstmann-kohlenberg(at)gmx.de
Am 06./07. November 2021 wurde - wie im gesamten Erzbistum Paderborn - auch in St. Marien ein neuer Pfarrgemeinderat gewählt. Wahlberechtigt waren alle im Bereich der Gemeinde St. Marien wohnenden Katholiken - ab dem Alter von 14 Jahren.
Die Amtszeit des neuen Pfarrgemeinderates beträgt 4 Jahre.
Gewählte Mitglieder:
Mechthild Scherf
Richard Bergmeier
Josefine Evens-Jürgens
Brigitte Hoffmann
Aneta Lukosch
Matthias Sommer
Den Vorstand bilden: Mechthild Scherf (Vorsitzende), Aneta Lukosch (stellv. Vorsitzende) und Josefine Evens-Jürgens (Schriftführerin)
Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Unsere Kirche St. Marien
Die feierliche Grundsteinlegung dieser Kirche erfolgte am 30. September 1962 und am 14. Dezember 1963 wurde sie von Weihbischof Dr. Paul Nordhues eingeweiht.
So wie jede christliche Kirche ist sie orientiert, d.h. zum Orient (nach Osten) ausgerichtet. Sie ist 38,70 m lang, 19,90 m breit und bis zur Turmspitze erreicht sie eine Höhe von 23,95 m (First: 7,60 m, Spitze: 11,30 m). Diese Hallenkirche bietet mit der Orgelbühne 520 Sitzplätze und ist damit die größte Kirche im Pastoralverbund Salzkotten. Es ist eine Wegekirche und keine Zentralkirche, in der der Altar in der Mitte der Kirche steht. Sie ist erbaut aus Beton und Klinker. Die Langwände dieses rechteckigen Baukörpers, der vom Salzkottener Architekt Klaus Breithaupt entworfen wurde, werden durch Stahlbetonbinder akzentuiert, die in sieben Traveen unterteilt sind.
In der Mitte der Kirche fällt das Taufbecken auf, das ebenso wie die seitlichen Chorblenden, der Altar und das baumartige Retabel (Altarrückwand: 7,20m x 3,50m) aus französischen Jurakalkstein vom Künstler Josef Rikus (1923 – 1989) aus Paderborn geschaffen wurde. Mitten im Kirchenschiff ruft uns der Taufstein immer wieder ins Bewusstsein, dass Christen durch ihre Taufe eingebunden sind in die Gemeinschaft der Kirche.
Ein weiterer Hingucker ist das Altarkreuz „Christus in der Mandorla“ , Christus im Strahlenkranz.
Dieser Christus ist durch sein Leiden hindurch zur Auferstehung gelangt. Er wird wiederkommen, um die Menschen aus allen vier Himmelsrichtungen heimzuholen. So sind auch die vier Kreuzbalken mehr als Strahlen ausgebildet. Die wuchtigen Senkrechtstrahlen des Kreuzes versinnbildlichen den Einbruch Gottes in diese Welt. Die Querstrahlen mit den ausgebreiteten Händen Jesu stehen für die alles umfassende Liebe Gottes.
Die niedrige lichtdurchflutete achteckige Taufkapelle ist mittig in die westliche Stirnwand unserer Kirche eingeschoben.
Bis zur Renovierung der Kirche 1992 stand das Taufbecken hier in der Mitte dieser Taufkapelle. Die Frage, warum diese Kapelle achteckig ist, lässt sich damit beantworten, dass frühkirchliche Taufkirchen klassischerweise achteckig (also oktogon) waren. Während die Zahl sieben die vollkommene Zahl ist (in sieben Tagen erschuf Gott die Welt, 7 = 3+4, daher 7 Sakramente, sieben Todsünden, sieben Bitten des Vaterunsers, etc.) bildet die Zahl acht den Überstieg der endlichen Welt zur Einheit mit Gott. In der Mathematik wird die Unendlichkeit mit einer liegenden Acht dargestellt.
Auf die Taufe übertragen bedeutet das: in 7 Tagen hat Gott die Welt erschaffen, aber die Taufe ist der achte Tag, der Wechsel zu Gott. So symbolisiert die Zahl 8 den geistigen Neubeginn mit der Taufe, den Neuen Bund mit Gott.
Aber nicht nur die schöne geometrische und symmetrische achteckige Form macht diese Taufkapelle so interessant. Es sind auch die wunderschönen Fenster, die wie alle anderen Fenster in dieser Kirche von dem Paderborner Künstler Enrico (Heinrich) Zappini geschaffen wurden. Die weiße Taube (weiß als Farbe der Reinheit und Unschuld, die Taube als Symbol des heiligen Geistes und der Taufe) in einem roten Kreis (rot die Farbe des Feuers, des Blutes, aber auch der Liebe) und das Ganze in einem weißen kelchförmigen Behälter, dem Taufbecken. Die restlichen Mosaikteilchen bestehen im Wesentlichen aus Blautönen. Die Farbe blau gilt dabei traditionell als Farbe der Gottesmutter. (Sie wird daher auch als „Himmelskönigin“ oder „Meerstern“ bezeichnet.)
In der seitlichen Marienkapelle befindet sich die vom Bildhauer August Philipp Müller aus Meppenheim aus Holz geschnitzte Schutzmantelmadonna.
Schutzmantelmadonnen gibt es in der bildenden Kunst bereits seit dem 13. Jahrhundert. In der westlichen Kunst (im Gegensatz zur russisch-orthodoxen Kirche mit Schleier und Engel etc.) wird Maria stehend dargestellt mit ausgebreiteten Armen. Hier birgt Maria unter ihrem ausgebreiteten Mantel rechts eine Familie mit drei Kindern (mit Rosenkränzen in den Händen) und auf der linken Seite eine kniende, betende Ordensschwester, einen Mönch, einen Priester und einen Bischof. Maria beschützt damit alle Vertreter der Gesellschaft (Männer, Frauen, Kinder) und des Klerus. Im Vertrauen auf das fürbittende Gebet der Gottesmutter wurde auch diese Kirche unter ihren Schutz gestellt und mit dem Namen St. Marien benannt.
Wie die Mantelmadonna in der Marienkapelle so sind auch die 14 Stationen des Kreuzwegs vom Bildhauer August Philipp Müller aus Meppenheim gearbeitet worden.
4 Stationen dieses Kreuzweges zeigen Maria, die Gottesmutter und Patronin dieser Kirche (4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter / 12. Station: Jesus stirbt am Kreuz / 13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt / 14. Station: Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt). Maria begleitet ihren Sohn bis zum bitteren Ende und steht ihm zur Seite.
Die Seitenblenden an den Außenwänden enthalten ebenso wie die Seitenteile der Altarrückwand Blattmotive und Blumenrosetten, die als Symbol für die „Rose ohne Dornen“ gesehen werden können, womit dann wiederum Maria versinnbildlicht wird.
Die Rose ist die Königin der Blumen. Sie hat nur einen Nachteil: Dornen. Maria wird die „Rose ohne Dornen“ genannt. Einer alten Legende zufolge hatte die Rose vor dem Sündenfall der Menschen keine Dornen und da Maria von der Erbsünde bewahrt blieb, wurde sie „Rose ohne Dornen“ genannt.
Der Altarraum wurde 1979 entsprechend dem erneuerten Liturgieverständnis des 2. Vatikanischen Konzils umgestaltet.
Die Altarrückwand ist ebenfalls aus Kalkstein gefertigt und stellt ein baumartiges Gebilde dar. Mit seinem mächtigen Stamm in der Mitte und den seitwärts rankenden Blattornamenten erinnert es uns an das Wort Christi „Ich bin der wahre Weinstock, … ihr seid die Rebzweige. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reife Frucht. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“(Joh 15; 1,5)
Wie diese Frucht, die die Gemeinde und jeder einzelne in ihr bringen soll, aussehen kann, wird vorbildhaft am Beispiel des Lebens Mariens auf den sechs medallion-artigen Bronzereliefs dargestellt:
Verkündigung
Geburt Jesu
und Tod Jesu
verdeutlichen auf der linken Seite das Ja Marias zum Willen Gottes.
Hochzeit zu Kana
Pfingsten
und Aufnahme Mariens in den Himmel
zeigen auf der rechten Seite weitere Stationen Mariens.
Der Tabernakel
ist eingefasst von einem Bronzegitter, das die umstehende Gemeinde darstellen soll.
Der Altar
wurde am 17. August 1980 durch Abt Harduin Bießle aus der Benediktinerabtei in Meschede geweiht. Der Altar wurde bewusst in einer schlichten Blockform gehalten, um ihm gegenüber den anderen, stärker geformten Gegenständen ein besonderes Gewicht zu geben. Er ist der Mittelpunkt der Kirche und versinnbildlicht Jesus Christus, der mitten in seiner Gemeinde lebt.
Wie in allen katholischen Kirchen üblich, befindet sich auch in diesem Altar eine Reliquie. Es ist der Urkunde vom 14.12.1963 zufolge eine Reliquie des heiligen Märtyrers Romulus († 112). Sie wechselte dann 1979 von dem alten Altar in den neuen.
Romulus (=Heerführer) war der Überlieferung nach ein römischer Hofbeamter und christlicher Märtyrer.
2013 wurde zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde ein Buch herausgegeben, in dem die Entwicklung der Gemeinde sowie der Stadt mit vielen Bildern beschrieben ist. Dieses ist für 15 Euro im gemeinsamen Pfarrbüro (klingelstr. 14) sowie im Bürgerbüro der Stadt Salzkotten erhältlich.
Die Kirchengeschichte
Die Salzkottener Pfarrkirche St. Johannes Enth. wird zum ersten Mal im Friedensvertrag 24.08.1256 zwischen Erzbischof Konrad zu Köln und Bischof Simon I. zu Paderborn erwähnt. Die zur Befestigung des Bistums errichtete Stadt Salzkotten sollte nun eine Pfarrkirche bekommen. Das Archiv wurde 1633 zerstört, so dass wir nichts Näheres über die Erbauung der Kirche wissen. Fest steht allerdings, dass sie 1275 fertig gestellt worden war. Bis zu jener Zeit gehörten Salzkotten, Upsprunge, Verne und die Dreckburg zur Pfarrei des alten Dörfchens Vielsen. Der letzte Pfarrer von Vielsen, Joachim, wurde der erste Pfarrer von Salzkotten. Durch ihn bekam die Pfarrkirche viele sakrale Einrichtungen wie z.B. den Taufstein, der aber heute nicht mehr existiert. Bis 1340 ist uns wenig über die Kirchengeschichte bekannt, des gibt kaum Unterlagen über diese Zeit. 1589 lehnte sich sie Sälzerstadt gegen den Bischof Theodor von Fürstenberg auf. Wahrscheinlich deshalb gab es eine große Verbreitung der lutherischen Glaubensrichtung. Bis etwa 1600 wurden 3 abgefallene Pfarrer abgesetzt. Durch strengere Maßnahmen und mit Hilfe der Jesuiten festigte der Paderborner Bischof den katholischen Glauben. In der Thomasnacht 1663 wurde die Stadt von hessischen und schwedischen Truppen erobert und zerstört. Das Pastorat wurde niedergebrannt und die Kirche ausgeraubt. Menschen, die in der Kirche Zuflucht gefunden hatten, wurden getötet. Alle Fenster der Kirche wurden zerstört, auch das große Chorfenster, die Öffnung wurde danach zugemauert. Die Vermauerung wurde erst im 19.Jahrhundert aufgebrochen. Die durch Geschosseinschläge beschädigten Türen wechselte man in neugotischer Zeit aus. 1717 wurde die Kirche noch einmal geplündert. Einer der besten Pfarrer Salzkottens war Philipp Korte (geboren 1730). Für den Wiederaufbau des Pastoratsgebäudes an alter Stelle stellte er sogar eigene Mittel zur Verfügung. Er ließ auch die Schule und das Armenhaus renovieren. Außerdem war er als Mensch und Pfarrer sehr beliebt. Durch gute Beziehungen zum Fürstbischof schuf er die neuen Gradierwerke in Salzkotten und Westernkotten. Diese Salinen arbeiteten viel effektiver. Pfarrer Korte haben wir auch einen guten Bericht über den siebenjährigen Krieg zu verdanken, in dem auch das Stadtarchiv verbrannte. Philipp Korte starb 1803 kurz vor der Auflösung des Fürstbistums Paderborn durch die Preußen. Die Kirchengemeinde Salzkotten hat den Franziskanerinnen viel zu verdanken. Schwester Clara Pfänder verlegte den Hauptsitz ihres Ordens 1862 nach Salzkotten. Die Schwestern kümmerten sich um Alte, Kranke, Behinderte, Waise, Kinder und Jugendliche. Das Generalat wurde 1949 nach Paderborn und 1967 nach Rom verlegt.
Der Turm der Kirche ist 47 m hoch und der älteste Teil der Kirche. Die Brockhaube wurde 1589 erbaut. Die Bodenfenster im Turm waren bis 1967 Türen. Seit 1965 werden die Bronzetüren von dem Paderborner Künstler Josef Rikus benutzt. Das Kirchengebäude ist eine Westfälische Hallenkirche. Die Seitenschiffe sind sehr schmal und das Querschiff sehr kurz. Die vier großen Pfeiler sind 7 m hoch. Die neue Sakristei ist ungefähr 1900 erbaut worden. Der 24-armige Bronzeleuchter ist von 1664. Der Chorraum wird von dem Johannesfenster beherrscht. Das alte Chorfenster wurde im 30 jährigen Krieg zerstört, die Öffnung wurde zugemauert. 1866-1889 wurde das Fenster neugotisch umgestaltet. Der Tabernakel und der Altar wurden auch von Josef Rikus gestaltet. Die Malereien, die in der Nische mit der Johannesstatue zu sehen sind, sind um 1500 entstanden. Sie sind die einzig noch gut erhaltenen Malereien in der Kirche. Außerdem wurde oberhalb der Nische ein Gemälde mit dem hl. Christopherus im 20. Jahrhundert gefunden. Die im linken Querschiff stehende Pieta aus dem 15. Jahrhundert stammte ursprünglich aus Vielsen. Außerdem stehen im Querschiff zwei alte Hochaltäre. Sie sind die einzigen heute noch erhaltenen Barockstücke aus St. Johannes. Der Barock kam erst um 1750 nach St. Johannes. Das älteste heute noch erhaltene Messgewand stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die älteste Glocke ist die kleine „Stundenglocke“. Sie stammt von 1566. Die anderen alten Glocken sind während der Kriege eingeschmolzen worden. Die vier neuen Glocken stammen von 1947.