Da lagen hinter den Frauen und Männern aus dem Pastoralverbund Salzkotten und anderen Orten ca. 35 Stunden Rückreise aus Israel über Jordanien und Dubai. Ganz anders als geplant verlief die Rückreise und auch die letzten Tage der Pilgerfahrt in Jerusalem. Seit dem Überfall der Hamas aus dem Gaza-Streifen auf Israel mit den Massakern war Israel im Kriegszustand. Das gemeinsame Programm der Gruppe wurde fast ganz eingestellt bzw. auf das St. Charles Hospice reduziert, in dem die Pilger gut untergebracht waren. Einige gingen von dort aus in kleinen Gruppen in die Jerusalemer Altstadt und besuchten die hl. Stätten dort, vor allem die Grabeskirche. Gemeinsam konnte immerhin die Sonntagsmesse mit den deutschen Mönchen in der Dormitio-Abeit auf dem Zionsberg gefeiert werden. Ein Friedensgebet und die hl. Messe zum Abschluss der Pilgerreise fanden in der dortigen Hauskapelle statt.
Die Fahrt war aber nicht nur von der unruhigen und beklemmenden Situation seit dem Krieg bestimmt.
Nach der Ankunft am 02. Oktober in Tiberias konnte ein wunderbares Programm erlebt werden, das mit einer Bootsfahrt auf dem See Genezareth und einer hl. Messe am Seeufer begann. Nur in Kürze können hier die übrigen hl. Stätten und die anderen Sehenswürdigkeiten erwähnt werden: Der Berg Tabor mit der Verklärungsbasilika und die Ausgrabungen von Kafarnaum, der Besuch in Nazareth mit der hl. Messe dort, die hl. Stätten in Kana und eine Taufstelle am Jordan.
Die Kreuzfahrerstadt Akko mit den Ausgrabungen, einem Tunnel und dem Bad im Mittelmeer gehörte zu den mehr weltlichen Aspekten der Fahrt. Ebenso wie die Fahrt auf die Festung Massada in großer Hitze, die Besichtigung von Qumran, dem Fundort ältester Schriftrollen und dem Baden im Toten Meer, das wie ein Jungbrunnen wirkte.
Ein besonderes Erlebnis war der erste Tag in Jerusalem, noch im Frieden. Intensiv erlebten die Frauen und Männer den Höhepunkt des jüdischen Laubhüttenfestes mit. Große Scharen betender und singender, festlich gestimmter Juden aller Generationen und Richtungen bestimmten das Straßenbild. Die Pilgergruppe hatte die Gelegenheit, einen beeindruckenden Besuch beim Armenischen Patriarchen zu erleben. In seiner Residenz empfing er die Gruppe und gab gerne und ausführlich Antwort auf die vielen Fragen. Die zugehörige armenische Kathedrale mit ihrer Atmosphäre konnte besucht werden, dort wurden weitere Fragen beantwortet.
Am Nachmittag fuhren die Pilger über die Grenze in die Palästinensergebiete nach Bethlehem zum Besuch der Geburtsbasilika mit dem bekannten Stern im Boden der Geburtsgrotte. Voller Begeisterung und schweißgebadet sangen alle bei der hl. Messe auf den Hirtenfeldern „Zu Bethlehem geboren“ und „Engel auf den Feldern singen“.
Überhaupt waren die Gottesdienste an den hl. Stätten sehr schöne, intensive und auch emotionale Erlebnisse.
Dazu kamen viele Fahrten mit dem Bus, die von der Reiseführerin zu ausführlichen Informationen zu Land und Leuten genutzt wurden. Mittagspausen in kleinen Lokalen stärkten alle.
Unterm Strich werden alle Pilgerinnen und Pilger wohl sagen: Es war trotz allem eine beeindruckende Fahrt, die viele ganz neu und intensiv mit der Botschaft der Bibel, mit dem Leben Jesu und mit unserem christlichen Glauben in Berührung gebracht hat. Viele Gespräche, das Hören auf Bibeltexte und das gemeinsame Singen und Beten trugen dazu bei.
In den letzten Tagen der Pilgerreise taten den Pilgerinnen und Pilger die Gebete und guten Wünsche in der Heimat sehr gut.
Alle fühlen sich jetzt den leidenden Menschen in dem wunderbaren Heiligen Land Israel besonders verbunden und beten: Shalom – Frieden für Israel!
Bilder: siehe Bildergalerie